Rückzug oder Aufbruch - wer kann die CDU noch retten? | Markus Lanz vom 07. Oktober 2021

https://youtu.be/N0F3vU6dehs

„Wir sind alle Teil des Problems!“ Dies erklärt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf die Frage, wer nun endgültig für die Krise der Union verantwortlich sei. Mit dieser Antwort versucht er auch seinen „noch“ Parteivorsitzenden Armin Laschet zu verteidigen. Dieser hatte in einer Pressekonferenz über eine neue personelle Aufstellung gesprochen, damit eine Erneuerung der CDU gelingen kann. Und bei dieser Erneuerung wolle Herr Laschet selbst nicht im Weg stehen.

Peter Altmaier drückt sein Bedauern aus und ist teilweise traurig über die Entscheidung Laschets. Vor allem bedrückt ihn, dass die CDU bei den Wählerinnen und Wählern mit ihrer Aufstellung nicht punkten konnte. Aus diesem misslungenen Wahlkampf nimmt er daher zwei Lektionen mit.

Die erste Lektion sei, dass man durch das Wahlprogramm die Wähler der Mitte verloren habe, die jahrelang der Partei ihre Treue geschenkt hätten. Aufgrund der Wanderschaft zu den kleineren Parteien, wie der FDP oder den Grünen, sei man weit weg von einer großen Volkspartei. Daher müsse man hier mehr auf die Bürgerinnen und Bürger zugehen und ihre wirklichen Interessen an-sprechen.

Die zweite Lektion sei nun auch die personelle Aufstellung zu reflektieren. Vor allem im Hinblick auf den Kanzlerkandidaten konnte man die Wählerschaft leider nicht mobilisieren. Herr Laschet sei ein netter Mensch und guter Politiker, doch die Wählerstimmen haben am Ende leider gezeigt, dass es bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht so ankam.
Deshalb müsse man nun Schritt für Schritt die Fehler, die man gemacht habe, korrigieren und die CDU neu aufbauen.

Trotzdem sei man für eine Jamaika-Koalition immer noch bereit und würde der Verantwortung nicht im Wege stehen. Doch momentan sitze die CDU mit der CSU nicht in der Warteschlange und hoffe darauf, dass endlich etwas einfach so passiere.

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/zZmM/

Weitere Gäste in der Sendung:

Christoph Ploß, Politiker
Der CDU-Landesvorsitzende aus Hamburg blickt auf die bittere Wahlniederlage und ist sich sicher, dass die öffentlich ausgetragenen Personaldebatten zum Abrutschen seiner Partei beigetragen haben.

Alexander Graf Lambsdorff, Politiker
Für den FDP-Politiker ist das Gelingen der heute begonnenen Ampel-Gespräche noch nicht aus-gemacht. Er meint: „Jamaika ist noch lange nicht gestorben.“

Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin
Die taz-Korrespondentin analysiert den heutigen Auftakt der Dreiersondierungen in Berlin und erklärt, wo sie Knackpunkte und Hürden bei dem möglichen rot-grün-gelben Bündnis sieht.

Gregor Peter Schmitz, Journalist
Der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen und intime CSU-Kenner blickt auf die offenen Machtverhältnisse der Union und erklärt deren Bedeutung für das Zustandekommen einer Regierung.

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#Lanz #Laschet #Altmaier

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